Bericht über die Wander- und Genussreise ins Altmühltal
Am Donnerstag, 17.09.2020, starteten 30 Mitglieder zu der von Walter und Renate Großmann geplanten Wander-/Genussreise des Gesellschaftsklubs „Fidelio“ ins Altmühltal nach Riedenburg. Dort wurde die Gruppe im Landhotel Schneider herzlich aufgenommen.

Insbesondere zeichnet sich das Hotel aus für die geräumigen Zimmer und die vorzügliche Küche, die tägliche Auswahl von verschiedenen Hauptspeisen (Steaks vom Rind und Kalb, Altmühltaler Lamm, Ente, vegetarische Gerichte und Fisch). Zur Abrundung mundete der Edelbrand „Dreiklang“ (gebrannt aus Vogel-, Him- und Brombeeren).

Riedenburg wurde erstmals im Jahre 1111 erwähnt und erhielt bereits 1329 Stadtrechte. Das Geschlecht der Grafen von Riedenburg herrschte dort bereits seit ca. 970. Das Siegel mit dem heutigen Stadtwappen (Rosen) besteht seit 1336. Die erste Mittagspause auf der Anreise verbrachten wir im „Gasthaus zum Himmelreich“ in Deising. Danach ging es zum Schloss Eggersberg, einem liebevoll renovierten und denkmalgeschützten Gebäude mit einer exponierten Burgruine und einem atemberaubenden Blick auf das Altmühltal.


Burg Eggersberg



Am nächsten Tag besichtigten wir zuerst die Tropfsteinhöhle „Schulerloch“ in Essing. Nach einem 15-minütigen Anstieg bestaunten wir das Innere der Höhle. Sie war einst Unterschlupf eiszeitlicher Tiere, Wohnhöhle der Neandertaler und Zufluchtsort in der Bronzezeit. Heute beeindrucken die großen Hallen und ungewöhnliche Tropfsteinbildungen, die kunstvoll beleuchtet werden, was durch eine sensationelle Projektion direkt an die Höhlenwand bewiesen wurde. Bei konstanten 9 Grad und der relativ geringen Feuchtigkeit im Inneren wachsen die Stalagmiten und Stalaktiten gerade einmal 1 cm in 20 Jahren. Der Vorbau zum Höhleneingang dient im Winter als Unterschlupf für Fledermäuse.

Gestärkt nach einem Weißwurstessen erwanderten wir am Nachmittag den „Drei-Burgen-Steig“. Er führt von Riedenburg (Katzensteig) zur Burgruine Tachenstein. Sie wurde vermutlich im 12. Jahrhundert gebaut und wurde erstmals im 16. Jh. als Ruine erwähnt. 10 Meter hohe Überreste des Bergfrieds sind bis heute erhalten. Danach ging es weiter zur „Rosenburg“. Sie ist das Wahrzeichen von Riedenburg und stammt aus der 2. Hälfte des 12. Jh. Ihr Name geht zurück auf die Rosen, die sich im Stadtwappen befinden. Hier ist auch ein Falkenhof angesiedelt mit der Möglichkeit der Teilnahme an Flugvorführungen der Greifvögel (Falken, Steinadler, Geier, Milane usw.) Anschließend führte der Weg zur Burgruine „Rabenstein“, der ältesten Burganlage von Riedenburg. Sie thront auf einem schmalen Bergkamm, der terrassenförmig angeordnet ist (Laufzeit ca. 1,5 Std). Nachdem der Reisegruppe Mitglieder zwischen 50 – 85 Jahren angehörten, wurde für die nicht so wanderfreudigen ein Spaziergang entlang des Altmühl-Kanals und eine Altstadtbesichtigung angeboten.


Burgruine Tachenstein

Am nächsten Morgen führte die abenteuerliche Wanderung direkt vom Hotel durch die Klamm, einem Naturwaldreservat mit mächtigen Baumriesen, einigen engen Kletterpassagen durch ein wildromantisches Felsenlabyrinth (alles abgesichert mit Geländern und Stegen), danach weiter auf dem Altmühl-Panoramaweg über den „Dichterfelsen“ nach Riedenburg. Dieser Weg zählt zu Deutschlands schönsten Wanderwegen mit einem wunderbaren Ausblick auf das Altmühltal und die Burg Prunn (Laufzeit ca. 2 Std.). Einige Senioren folgten der kürzeren Variante ohne den Durchstieg durch die Klamm. Mittagsrast war im Biergarten „Fuchsgarten“ in Riedenburg.


Klamm-Wanderung


Altmühltal mit Burg Prunn

Nach einer kurzen Stärkung wanderten wir auf dem „Roßkopfsteig“. Start war am „Ludwigs-Denkmal“, in Deising. Auf dem historischen Natur-Erlebnisweg durch den Bayerischen Jura entlang artenreicher Magerrasenflächen genossen wir erneut einzigartige Ausblicke ins Tal. Der Rückweg führte durch Altmühlmünster, vorbei an herrlich angelegten Gärten, erneut ins „Himmelreich“ (Laufzeit ca. 1,5 Std).

Nachdem „Fidelio“ bereits vor 21 Jahren eine 4-Tagesfahrt ins Altmühltal unternommen hatte, wurden in diesem Jahr Wanderziele ausgewählt, die nicht unbedingt zu den klassischen „Highlights“ im Altmühltal gehören, die aber den Charakter des Tales eindrucksvoll widerspiegeln. Auf der Heimreise kehrten wir im „Winzerhof Fries“ in Röttingen ein. Röttingen ist vor allem bekannt als Stadt der Sonnenuhren, für die Festspiele auf der Burg Brattenstein, das barocke Rathaus, die Stadtmauer mit den 7 gut erhaltenen Türmen und etlichen Weinhecken, die zum Verweilen einladen.

An die wunderschöne, durch das sonnige Wetter begünstigte Wander- und Genussreise, die auf den Geschmack der Teilnehmer abgestimmte Auswahl der Unterkunft einschl. Verpflegung, der beeindruckenden Wegführung bei den Wanderungen werden alle gerne zurückdenken. Wir, die Planer und Durchführenden der Reise danken allen Teilnehmern für das Vertrauen in uns und vor allem dem Omnibusunternehmen Emmel mit ihrem Fahrer Kadir Potcu, der uns umsichtig, vorausschauend und sicher ans Ziel brachte.

Verfasser: Walter Großmann
Fotos: Walter Großmann
Herbert Megerle